„Ich gebe immer mehr als hundert Prozent“,
bestätigt der Sänger enthusiastisch auf
die Frage, ob es für ihn einen Unterschied mache,
wenn er wie hier in einem kleinen Club oder in einer
Arena mit 60.000 Zuschauern singen würde. Bobby
Kimball der Star zeigt so gar keine Allüren
und genießt das Bad in der Menge. Die bereitstehenden
Bodyguards konnten sich weit im Hintergrund halten.
Sie hatten buchstäblich nichts zu tun, als der
Gast aus Amerika mit seinem Publikum ins Gespräch
kam.
Bobby
Kimball versteht sich als eine Art Botschafter
für das innovative Hörsystem RetroX, das
er als Betroffener selber trägt. Denn ohenbetäubende
Musik während seiner Live-Auftritte forderte
auch bei ihm ihren Tribut. Er hat einen Hochtonverlust
erlitten und außerdem klagt er über permante
Klingel-geräusche, hat also darüber hinaus
auch noch einen sogenannten Tinnitus. Kimball ist
von der Lösung aus Rheine geradezu begeistert. „Mit
RetroX konnte ich nach Jahren das erste Mal wieder
totale Stille genießen“, erinnert sich
der Sänger.
RetroX
beruht auf einem wirklich neuartigen Ansatz: Es
besteht aus einer winzigen Titanhülse, die
mit ins Ohr implantiert wird und einem auf¬¬steck¬baren
Hörprozessor. Durch einen minimalen ambulanten
Eingriff unter ört¬¬li¬cher Betäubung
legt der Hals-Nasen-Ohren-Facharzt mit der Titanhülse
gewisser-maßen einen „zwei¬¬ten
Gehörgang“ an.
Der
abnehmbare Hör¬pro¬zes¬sor
wird hinter dem Ohr auf die Titanhülse aufgesteckt
und verschwindet damit komplett aus dem Gesichtsfeld.
Die vom Hörprozessor verstärkten Signale
werden über die Titan¬hül¬se, die
als zusätzlicher Schallleitungskanal dient,
zum Trom¬mel¬fell geleitet.
Gerade
in der Fachwelt ist dieser neuartige Lösungsansatz
auf große Zustimmung gestoßen. Denn RetroX
lässt für die Akzeptanz keine Wünsche
mehr offen. Vor allem der hohe Tragekomfort wird
von den Patienten gelobt.
Außerdem wird eine scheinbar unüberwindliche
Hürde beseitigt: Viele hör¬ge¬schädigte
Menschen verzichten auf eine funktionierende Hörhilfe – nur
weil sie nicht als Hör¬ge¬räte¬trä¬ger
erkannt werden wollen. Da RetroX nahezu unsichtbar
ist und der Ge¬hör¬gang im Gegensatz
zu her¬kömm¬lichen Hörgeräten
frei bleibt, entfällt für viele die Hemmschwelle,
sich in Sachen Hören adäquate Hilfe zu
sichern.
Während seines Besuches in Münster demonstrierte
Bobby Kimball bereitwillig, seinen kleinen Knopf
im Ohr und scherzte verschmitzt: „Seit ich
dieses Hörsystem trage, kann ich sogar das Gras
wachsen hören.“
Dr.
Jörg Bockow