C
Clipping
Die morgendlichen Clippings sind für viele Unternehmen,
Verbände, Institutionen und vor allem die Parteien
und Politiker ein wichtiger Gradmesser für die
Aufmerksamkeit, die sie mit ihren aktuellen Äußerungen
gefunden haben. Clippings finden in der Führungsetage
eine ähnliche Beachtung wie die Einschaltzahlen
bei den Fernsehsendungen. Unter Clippings versteht
man aktuelle Ausschnitte.
Corporate
Behaviour
Der kooperative Umgang der Mitarbeiter untereinander,
die nette Stimme aus der Telefonzentrale, das Führungsverhalten
der Vorgesetzten, der bombastische Auftritt des Geschäftsführers
oder des Vorstandes in der Öffentlichkeit, das
berufliche Selbstbewusstsein und der Auftritt der
Mitarbeiter im Umgang mit Einzelpersonen - all das
gibt ein beredtes Zeugnis von der Kultur eines Unternehmens.
Bewusst oder unbewusst lassen sich Rückschlüsse
auf den Stil und Ton im Umgang der Mitarbeiter ziehen.
Bewusst oder unbewusst trägt die Corporate Baviour
zum Image eines Unternehmens bei.
Corporate
Culture
Die Kultur eines Unternehmens, einer Organisation
oder Institution hat ihren eigenen, spezifischen Ausdruck
- unverwechselbar wie das Gesicht eines Menschen oder
ein Fingerabdruck. Kultur kann in diesem Zusammenhang
als ein Rahmen grundlegender Anschauungen und Einstellungen
einer Gruppe von Menschen verstanden werden, die in
ihrer Zusammenarbeit kulturelle Vorstellungen entwickelt
und ihr Verhalten darauf abgestimmt hat. Dazu gehören
Komponenten wie Führungsstil, Mitarbeiterverhalten,
Motivation, Wertvorstellungen und vieles mehr.
Corporate Design
Unter dem Corporate Design sind sämtliche Elemente
des externen und internen visuellen Erscheinungsbildes
eines Unternehmens, einer Organisation oder Institution
zusammengefasst. Zur visuellen Einheit, die das Corporate
Design ausmachen, gehören alle Aspekte der Schrift-,
Zeichen- und Farbgebung wie einheitliche Schriftart,
Logogestaltung, Farbklima etc. und die verbindliche
Umsetzung von vorgegebenen Layouts und Gestaltungsmerkmalen
in allen unterschiedlichen Einsatzbereichen (Publikationen,
Leitsystem, Schilder, Fahnen, Mitarbeiterkleidung,
Architektur etc.). Die Vorschriften des Corporate
Designs werden in einem Designmanual festgeschrieben
und gelten über alle Abteilungen und Bereiche
hinweg. Beispiele für die Bedeutung der konsequenten
Umsetzung von Vorgaben des Corporate Design findet
man vor allem bei den international operierenden Marken
und Unternehmen wie CocaCola und McDonalds.
Corporate
Identity
Unter der Corporate Identity versteht man das Selbstverständnis
eines Unternehmens, einer Organisation oder Institution.
Dieses Selbstverständnis wird strategisch ausgerichtet
durch Leitlinien, Philosophie, Mission Statement und
operativ umgesetzt sowohl intern in der Mitarbeiterkommunikation
als auch extern in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit
und den Zielgruppen. Die Corporate Identity findet
ihren Ausdruck im Corporate Design, dem Corporate
Behaviour und der Corporate Culture. Sie bilden für
den Außenstehenden eine Einheit, ein Gepräge,
das dem Kunden oder Besucher, ja auch den Mitarbeitern,
Partnern und Lieferanten eine Orientierungshilfe bietet.
Mitunter ergeben Widersprüche ein gebrochenes
Bild, das sich quasi hinter dem Rücken des Unternehmens
oder der Organisation durchsetzt. Diese Widersprüche
aufzuheben bedarf es großer Anstrengungen. Sie
sind ähnlich lange "haltbar" wie Vorurteile.
Cross-Publishing
Es hat sich als besonders wirkungsvoll und effektiv
herausgestellt, Neuigkeiten und bedeutende Contents
gleichzeitig in den unterschiedlichen, zur Verfügung
stehenden Kommunikationskanälen und auf verschiedenen
Plattformen zu veröffentlichen. Es geht also
darum, beispielsweise Unternehmensinformationen, Recruitments
und Produktlaunches über verschiedene mediale
Darstellungsweisen zu verbreiten. Diese Präsentationsform
des Cross-Publishing realisiert so auch differenzierte
Perspektiven und berücksichtigt unterschiedliche
Verständnisebenen der Adressaten: Print, Multi-Media
und Internet-Auftritt.
E
Evaluation
Wie wirksam Öffentlichkeitsarbeit im Einzelnen
ist, erweist sich bei genauerer Betrachtung als ein
schwieriges Thema. Dabei wird die Evaluation von Öffentlichkeitsarbeit
sowohl quantitativ und dokumentierend als auch qualitativ
und inhaltlich bewertend vorgenommen. Das Letztere
ist allenfalls eine Annäherung und birgt als
Interpretation eine Reihe von methodologischen Problemen.
Sinnvolle Ergebnisse liefert die Verbindung quantitativ-qualitativer
Ansätze. Neue Ansätze werden zurzeit als
Resonanzanalyse entwickelt. Über die Dokumentation
der zu einem Thema oder Projekt vorliegenden Berichterstattung
hinaus werden hier Interpretationen mit Hilfe inhaltsanalytischer
Untersuchungen vorgelegt. Evaluation wird momentan
in der Branche heftig diskutiert. Öffentlichkeitsarbeit
steht permanent unter Legitimationsdruck. Denn jeder
weiß, ein höherer Bekanntheitsgrad oder
ein aufpoliertes Image schlagen sich nicht zwangsläufig
in höheren Umsatzzahlen nieder. Andererseits
achten die politischen Parteien peinlichst auf ihre
Berichterstattung, zumindest während der Wahlzeiten.
Die Medien - so heißt es in den Wahlkampfzentralen
- haben wahlentscheidende Bedeutung. Das berühmte
Fernsehduell als Zünglein an der Waage?
Event
Das Event ist vielfach der Schlüssel zu einer
umfangreichen Berichterstattung in den Medien. Alleine
dadurch ist das Event in den letzten Jahren zu einem
der beliebtesten, allerdings oftmals überstrapazierten
Kommunikationsinstrumente geworden. Produkteinführungen,
Neuvorstellungen, Eröffnungen, Vernissagen, Symposien,
Modenschauen oder Betriebsfeste finden im Rahmen einer
Veranstaltung, also eines Events statt. In gewisser
Weise ist auch die Pressekonferenz ein solches Event:
Selbst wenn nicht viel Neues gesagt wird, gibt allein
die Existenz einer Pressekonferenz den Anlass, damit
Journalisten überhaupt berichten können.
Das wird von politischen Organisationen und Parteien
genutzt, um in die Medien zu kommen, selbst dann,
wenn sie nur "heiße Luft" produzieren.
Allerdings sind Journalisten darüber oftmals
verärgert. Daher gilt auch für das Event:
Fragen Sie sich also, ob die Veranstaltung tatsächlich
das hält, was sie der Öffentlichkeit verspricht,
ehe Sie die Presse dazuladen.
F
Fachartikel
Ein Fachbeitrag berichtet über Hintergründe
und Erfahrungen, die mit einem neuen Produkt oder
einer Produktlinie gemacht worden sind. Fachartikel
erscheinen in der entsprechenden Fachpresse und sind
zumeist Autorenbeiträge. Damit kann also zugleich
auch eine einzelne Person in den Blick der Öffentlichkeit
gebracht werden. Das trifft vor allem für Führungskräfte
(Geschäftsführer, Vorstände und dergleichen)
zu, die sich mit ihrer Erfahrung und persönlichen
Einschätzung an die Öffentlichkeit richten.
So etwas kann beispielsweise auch ein Beitrag für
die Wirtschaftsseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
sein. Allerdings kann man Fachbeiträge nicht
wie Pressemitteilungen verschicken und darauf hoffen,
dass sie von mehreren Publikationen abgedruckt werden.
Fachbeiträge werden im Einzelnen mit der Redaktion
abgesprochen und sind exklusiv. Die Erfahrung zeigt,
dass der Mitarbeiter die Hilfestellung eines PR-Beraters
oder gar eines Ghostwriters braucht, um den Bericht
in einer ansprechenden Sprache zu verfassen.
Freie Mitarbeiter
Freiberufliche Journalisten und sog. "Freelancer"
sind für die Pressearbeit wichtige Adressaten.
Es empfiehlt sich einen Kreis von spezialisierten
Freelancern aufzubauen, da diese ein eigenes Interesse
daran haben, ihre Geschichten an die Medien zu verkaufen.
G
Gatekeeper
Nicht jede vermeintlich wichtige Information und Neuigkeit
gelangt in die Medien und wird verbreitet. Manche
Pressemitteilung wandert in den Papierkorb, weil derjenige,
der darüber zu entscheiden hat, nicht richtig
angesprochen oder zur rechten Zeit vorab informiert
worden ist. Daher haben die sog. Gatekeeper, anders
ausgedrückt "Pförtner" oder "Schleusenwärter"
eine große Bedeutung. Sie entscheiden in einer
Redaktion darüber, welche Nachrichten sie passieren
lassen oder nicht. Sie haben in vielen Fällen
einen entscheidenden Einfluss auf die Nachrichtenselektion.
Gegendarstellung
Jeder hat ein verbrieftes Recht auf eine Gegendarstellung,
wenn der Ruf einer Einzelperson oder eine Organisation
in der Berichterstattung geschädigt wurde. Das
Nähere regelt das Presserecht. Vielfach müssen
Gegendarstellungen sogar veröffentlicht werden,
obwohl die Redaktion aufgrund vorliegender Informationen
und Recherchen tatsächlich zu einer anderen Einschätzung
gekommen ist und diese Einschätzung weiterhin
behaupten kann.
Grundfunktionen
der PR-Arbeit
Das was Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ausmacht,
hat die DPRG, der Berufsverband der Öffentlichkeitsarbeiter
in sechs Grundfunktionen auf den Begriff gebracht.
Daraus ist die bekannte Formel AKTION geworden, die
den komplexen Zusammenhang strategischer Öffentlichkeitsarbeit
in einer griffigen Formel zusammenfasst: Analyse,
Konzeption und Strategie Kontakt, Beratung,
Verhandlung Text und kreative Gestaltung, Implementierung,
Operative Umsetzung und Nacharbeit.
H
Hofberichterstattung
Viele Zeitungen und Zeitschriften machen es sich mit
ihrer Unabhängigkeit etwas leichter und rechnen
sich der ein oder anderen Partei oder politischen
Richtung zu. Da werden beispielsweise Pressemitteilungen
aus dem Rathaus einer Stadt ohne grössere Veränderungen
von der Tagespresse übernommen. Was durchaus
mit fehlender Zeit rechtfertigt und begründet
werden kann, ergibt in der Menge bei den Lesern den
Eindruck der Hofberichterstattung, was die Glaubwürdigkeit
der Berichte und der Redaktion insgesamt vermindert.
Honorar
Die Honorare für externe Büros oder externe
PR-Berater, einen Texter oder einen Coach richten
sich nach den Anforderungen und der Qualifikation
des Dienstleisters. Im Durchschnitt sollte man von
Stundensätzen von 95 bis 150 Euro und von Tagessätzen
von 1.200 bis 2.500 Euro ausgehen. Vor diesem Hintergrund
lohnt es mitunter langfristige Pauschalverträge
(mit der Verabschiedung eines PR-Planes) zu machen,
bei denen nur noch die technischen Kosten offen und
variabel sind. Honorarsätze lassen sich frei
aushandeln - professionelle Berater richten ihre Forderungen
immer stärker nach den Tarifverträgen ihrer
Berufsverbände aus.
I
Image
Unter dem Image versteht man das Bild, das sich über
Personen, Gruppen, Unternehmen, Institutionen, Produkte
und vor allem Marken in der Öffentlichkeit bildet
oder gebildet hat. Dem Image liegen keine differenzierten,
sachlichen Urteile zugrunde: Es handelt sich um emotionale
Urteile, die Einschätzungen, Bewertungen, Wertschätzungen
und Erwartungen, Vorbehalte und Ängste beinhalten.
Das Image entsteht durch Typologisierung, Verallgemeinerung
und die Überbetonung einzelner Aspekte.
Aber
auch diesen subjektiven Prozessen liegt eine Informationsverarbeitung
zugrunde, die gezielt gesteuert werden kann. Durch
die abgestimmte Kombination von Werbemaßnahmen
und Öffentlichkeitsarbeit können die wichtigen
Bestandteile eines gewünschten Images transportiert
und von der Öffentlichkeit gelernt werden. Es
handelt sich allerdings um einen komplexen Prozess,
der längere Zeit in Anspruch nimmt. Besonders
wichtig ist dabei, wie die Öffentlichkeit störende
Informationen und Widersprüche wahrnimmt. Bevor
sich ein Image tatsächlich gebildet hat, können
diese das Image unterlaufen und zu gegensätzlichen
Bildern führen. Ein positives Image hat viel
mit Vertrauen, Authentizität und Glaubwürdigkeit
zu tun.
Impressum
Jede Publikation (auch Haus-, Mitarbeiter und Kundenzeitschriften)
muss dem Pressegesetz gemäß ein Impressum
enthalten, das zumindest den Namen des verantwortlichen
Redakteurs, seine Anschrift und den Erscheinungstermin
enthält.
Inflight
Magazin - Inflights
Als Inflight Magazine bezeichnet
man die Board Magazine (Bordmagazin) der verschiedenen
Fluggesellschaften. Durch die internationale Leserschaft
sind Anzeigen, PR-Berichte und Advertorials in Inflight
Magazinen ernsthafte Alternativen oder Ergänzungen
zu Werbung in weltweiten Publikationen wie Time Magazine,
Business Week oder Newsweek. So ist beispielsweise
"Business Life", das exklusive Inflight
Magazin der British Airways für die Business
Class, nach eigener Auskunft "de facto Europas
größtes Wirtschaftsmagazin mit 763.000
Lesern". Aber auch Fluggesellschaften wie American
Airlines, United Airlines, Air Canada, Air France
oder Lufthansa haben ihre eigenen Inflight Magazine
(Inflights), die zwischen zwei und zwölf Mal
pro Jahr erscheinen. Das monatliche Inflight Magazin
der Lufthansa ("Bordbuch") hat beispielsweise
eine Auflage von über 620.000 Exemplaren.
Viele dieser Hochglanzmagazine umfassen Themenbereiche
wie Reisen, Kultur, Wohnen und Sport, wodurch eine
Vielzahl von Produkten oder Dienstleistungen sinnvoll
und effektiv beworben werden können. Die Berichte
werden meistens in Englisch und in der Landessprache
der Fluggesellschaft abgedruckt. So lesen 49% von
den 2,7 Millionen Passagieren, die pro Woche in Europa
fliegen, durchschnittlich 26 Minuten in den Inflight
Magazinen. Weltweit reisen jährlich gar 2 Milliarden
Passagiere mit den verschiedenen Fluggesellschaften.
69 Prozent der 2 Milliarden Passagiere lesen während
des Flugs in den Boardmagazinen. Und ganze 51 Prozent,
also über 1 Milliarde Passagiere, probieren nach
eigener Auskunft ein neues Produkt aus, nachdem sie
es in einem Boardmagazin gesehen haben. Deshalb setzen
immer mehr Global-Player auf diesen Anzeigenmarkt.
Interview
Das Gespräch vor laufender Kamera oder "offenem"
Mikrofon ist eines der beliebtesten journalisten Mittel.
Der Journalist stellt die Fragen, der Interviewte
hat zu antworten, spontan und fundiert, ohne zu zögern
und mit einer verbindlichen Sprache. Die Art und Weise
seiner Antworten, Sprache und Formulierungen geben
für den Leser, Zuhörer oder Zuschauer unzählige
Anhaltspunkte die Authentizität der Antworten
zu überprüfen. Daher ist eine authentische
Wirkung für das, was geantwortet wird ausschlaggebend.
Über 80 % der Wahrnehmung des Publikums liegt
auf den sog. "Äußerlichkeiten"
und der emotionalen Wirkung. Der Interviewte sollte
immer daran denken, dass der Interviewer der Repräsentant
des Publikums ist. Der Interviewte sollte klar und
einfach antworten sowie seine Botschaft positiv formulieren.
Was in der Schriftsprache ermüdend bis ärgerlich
sein kann, ist im Interview nicht nur erlaubt, sondern
sogar geboten: Die Kernaussagen sollten wiederholt
werden.
|