Münster.
Zumeist geht es um wenige Millimeter: In
der Augenheilkunde ist höchste Präzision
gefordert. Das gilt vor allem für Instrumente,
die bei Operationen eingesetzt werden. Höchste
Anforderungen also für jeden Entwickler,
der solch ein Präzisionsinstrument
erstellt.
Das
Münsteraner Designbüro OCO-Design
ist gerade für ein neuartiges Operationsinstrument,
ein sogenanntes Phakohandstück, mit
dem Gütesiegel "red dot"
ausgezeichnet worden. Die international
hochkarätig besetzte Jury des "Design
Zentrums Nordrhein Westfalen" hat
der Neuentwicklungen des Schweizer Unternehmens
Oertli das begehrte Gütesiegel verliehen.
Bewertet wurden Innovationsgrad, Funktionalität,
formale Qualität, Ergonomie und Langlebigkeit.
Das
Instrument, das die Form eines Schreibstiftes
hat, wird bei der Operation des grauen
Stars eingesetzt. Bei solchen Eingriffen
wird die trübe und hart gewordenen
Linse des Auges entfernt und durch eine
künstliche Linse ersetzt. Die mikrochirurgische
Operation erfolgt durch eine Öffnung
von weniger als drei Millimeter Breite.
Das
zur Entfernung der Linse benötigte
Instrument muss gleichzeitig Flüssigkeit
ins Auge bringen, den Linsenkern mit Ultraschallenergie
verflüssigen und Flüssigkeit
absaugen. Die Aufgabe bei Entwicklung
und Gestaltung des Handstücks bestand
also darin, diese drei Funktionen in einem
einzigen Instrument unterzubringen. Dabei
standen minimales Gewicht und optimale
Ergonomie im Vordergrund.
Dem
Unternehmen Oertli ist es zusammen mit
den Entwicklern von OCO-Design gelungen,
das Gewicht dieses Standardinstrumentes
nahezu zu halbieren, den Durchmesser erheblich
zu verringern und die Ergonomie zu verbessern.
Dadurch liegt es dem Operateur besser
und sicherer in der Hand. Möglich
wurde dies unter anderem dadurch, dass
die Entwickler Titan als Werkstoff eingesetzt
haben.
Einmal
mehr haben sich die Münsteraner Designer,
insbesondere der Projektleiter Rüdiger
Schönleber, als Spezialisten für
die Ophthalmologie, die Augenheilkunde
bewiesen. OCO-Design ist weltweit eine
der wichtigsten Adressen, wenn es um die
Entwicklung von Präzisionsgeräten,
unter anderem auch aus der Augenheilkunde,
geht. Ansonsten sind sie, wie man im Internet
unter www.oco-design.de nachlesen kann,
seit vielen Jahren in vielen weiteren
unterschiedlichsten Branchen tätig.
Dr.
Jörg Bockow
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