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Rheine.
Sein Rat ist geschätzt, sein
unternehmerischer Weitblick gefragt.
Rudolf Kettelhack wird auch im 80.
Lebensjahr nicht müde, die Entwicklung
des traditionsreichen Familienunternehmens
zu begleiten. Der ehemalige Chef von
HCH Kettelhack in Rheine, wird am
17. Dezember 80 Jahre alt.
Der
dynamische Unternehmer von einst
bleibt auch im Alter weiter aktiv,
wenngleich er sich aus dem Tagesgeschehen
des Unternehmens schon lange verabschiedet
hat. Sein Lebenswerk bleibt unbestritten
der Wiederaufbau und die Umstrukturierung
des väterlichen Textilunternehmens.
Mit 26 Jahren ist er unmittelbar
nach dem Krieg dort eingestiegen
und hat über viele Jahre die
Geschicke des Unternehmens gelenkt.
1989 hat er es mit seinem 40. Berufsjubiläum
an seinen Sohn Jan übergeben.
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"Alles
hat seinen richtigen Zeitpunkt",
ist bis heute das Lebensmotto des gebürtigen
Rheinensers. Es hat ihn bei vielen unternehmerischen
Entscheidungen geleitet, es leitet ihn
bis heute bei seinen vielfältigen
Interessen. In den wichtigen Augenblicken
seines Lebens ist es Rudolf Kettelhack
immer gelungen die richtige Entscheidung
zu treffen, und dabei hat ihn das Schicksal
auf manche harte Probe gestellt.
So
brannte 1976 die Ausrüstung seines
Unternehmens, als diese - gerade erst
modernisiert - am folgenden Tag wieder
in Betrieb genommen werden sollte. Und
nur ein Jahr später wurden durch
das neu erlassene Immissionsschutzgesetz
alle jahrelang geplanten Vorarbeiten zu
einer baulichen Erweiterung des Betriebes
zunichte gemacht. Innerhalb der Innenstadt
galten plötzlich neue Bauvorschriften
und Auflagen.
Doch
Rudolf Kettelhack hat sich von derartigen
Schicksalsschlägen nie in die Knie
zwingen lassen. Die Brandschäden
wurden so schnell es ging beseitigt. Und
nach der Verabschiedung des Immissionsschutzgesetzes
siedelte er das Unternehmen in einen Neubau
an der Stadtgrenze von Rheine um.
Sein
Mut, Visionen umzusetzen, Veränderungen
herbeizuführen und in die Zukunft
zu investieren, verließ ihn nie.
Schon kurz nach seinem Eintritt ins Unternehmen
hatte er den gerade erst wieder angelaufenen
Betrieb mit kühnem Weitblick reorganisiert.
Zunächst konzentrierte er die Produktion
auf die Fertigung von Haushaltswäsche
und strukturierte den Betrieb nahezu komplett
um. Bereits 1952 konnte mit dem Bau einer
eigenen Spinnerei bei Kettelhack die gesamte
Produktion vom Rohstoff bis zum Endprodukt
intern bewerkstelligt werden. Diese Vollstufigkeit
ist bis heute einer der vorherrschenden
Wettbewerbsvorteile des Unternehmens geblieben.
In
den Sechzigern baute Rudolf Kettelhack
ein umfangreiches Betttuchprogramm auf,
das sich als äußerst erfolgreich
erwies und bis heute unter der Markennamen
HEIKE bekannt ist. Wenige Jahre später
gab er zudem die Buntweberei und die Garnausrüstung
auf und entwickelte das Unternehmen zum
Spezialisten für unifarbige Textilien.
Auch diese Entscheidung stellte sich als
richtig heraus.
Selbst
in seiner Freizeit fühlte sich Rudolf
Kettelhack stets zu außergewöhnlichen
Leistungen hingezogen. Bis vor wenigen
Jahren noch besegelte der Hobbykapitän
zusammen mit seiner Frau die Meere dieser
Welt. Als Taucher erkundete er auch das
Leben unter der Meeresoberfläche.
Langeweile wird bei ihm wohl nie einkehren.
Denn er sucht und findet immer neue interessante
Herausforderungen, mit denen er sich engagiert
und mit großer Freude beschäftigt.
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