Immerhin: Die Zeiten, in denen Führungskräfte
wie Manager, Vorstände und Abteilungsleiter
beratungsresistent waren, scheinen vorbei
zu sein. Manche Spitzenkräfte kommen
bereits vor der Unternehmenskrise auf die
Idee, sich beraten zu lassen, andere erst,
wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sehen.
Mit
dem Schritt auf einen Berater zu ist die
Unternehmenskrise aber noch nicht gemeistert.
Denn viele so genannte Berater und Coachs
haben nicht die nötige Erfahrung,
die es braucht, um in einem kriselnden
Unternehmen neue Wege zu entwickeln. Im
Fall einer Unternehmenskrise gilt es nämlich
auf die vorhandenen Ressourcen und Potenziale
im Unternehmen selbst zu bauen. Personalabbau
und Kostenreduzierung sind nämlich
selten das Allheilmittel als das es von
Beratern vorgestellt wird.
Dr.
Gereon Klein, Kommunikationsexperte und
Inhaber einer Beratungsfirma für
Unternehmensberatung, Geschäftsentwicklung
und Strategieberatung, weiß, worauf
Unternehmer achten sollten, wenn sie Veränderungen
im Unternehmen herbeiführen wollen.
"Wichtigste Voraussetzung für
ein gesundes Unternehmen ist eine effiziente
und reibungslose Kommunikation",
betont Dr. Gereon Klein. "Oder, anders
ausgedrückt: Das Wichtige muss zum
gewünschten Zeitpunkt beim richtigen
Adressaten richtig ankommen", unterstreicht
der Experte.
Allerdings,
darauf weist Dr. Klein nachdrücklich
hin, bedeutet das nicht, dass die Chefs
ihren Untergebenen Befehle erteilen sollten.
Vielmehr sei es ratsam, alle Mitarbeiter
mit in den Kommunikationsprozess zu verwickeln.
"Die Informationen müssen in
beide Richtungen fließen",
erklärt Dr. Klein. Nur so könne
effizient gewirtschaftet werden. Zudem
seien Mitarbeiter, die Vorschläge
machen und mitreden dürfen, weitaus
motivierter als reine Befehlsempfänger.
"In
jedem Unternehmen schlummern ungenutzte
Potenziale", ist sich Dr. Klein sicher.
"Die Kunst ist nur, diese zu sehen
- und dann auch zu nutzen." Und eben
das sei auch das Ziel, dass eigentlich
jede seriöse Unternehmensberatung
vor Augen haben müsse: "Das
Augenmerk aller Mitarbeiter auf das Wesentliche
zu richten und sie zur Kommunikation anregen."
Das
gilt aber wohl nicht nur für Berater
im Bereich Unternehmensberatung, Geschäftsentwicklung
und Strategieberatung, sondern auch für
die Führungskräfte selbst.
Dr.
Jörg Bockow
Ludger Voetz
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